Fakten

Keinerlei PFT auf dem Gelände der Umweltpartner Vogel AG

Entgegen zahlreicher Behauptungen wurden auf dem Gelände der Umweltpartner Vogel AG zu keinem Zeitpunkt Materialien oder Stoffe verarbeitet, die PFT enthalten haben, auch nicht PFT-belastete Papierfaserabfälle. Der Kompost war und ist zu jedem Zeitpunkt absolut sauber und frei von umwelt- oder gesundheitsschädlichen Stoffen gewesen. Es gibt keine Erkenntnisse oder Untersuchungsergebnisse, die das Gegenteil belegen.

Keine nachgewiesenen Bodenbelastungen an anderen Vogel-Standorten

Auch an anderen Standorten der Umweltpartner Vogel AG wurden keine PFT-haltigen Materialien kompostiert. Auch hier liegen keine Hinweise darauf vor, dass schädlich belasteter Kompost hergestellt und ausgeliefert worden ist.

Gefundene PFT müssen aus verschiedenen Quellen kommen

Zweifellos liegt im Bereich Baden-Baden/Rastatt eine weiträumige und hohe Belastung der Umweltkompartimente Boden und Grundwasser durch PFT vor. Ein Zusammenhang zwischen den Belastungen und dem von der Umweltpartner Vogel AG hergestellten und ausgelieferten Kompost besteht jedoch nachweislich nicht und lässt sich auch nicht herstellen.
Dies bedeutet, dass andere Quellen für die PFT-Belastungen ursächlich sein müssen. Unter anderen kommen hier die Ausbringung von Klärschlamm als Düngemittel und die militärische Nutzung des Flugplatzes Söllingen in Frage. Bisher war leider nicht erkennbar, ob sich die Ermittlungen der Behörden wertfrei auf alle denkbaren Quellen erstreckten.

Keine Beweise für die Verwendung belasteter Papierfaserabfälle

Bei der Herstellung von Papier und Pappe fallen Faserreste (Fangstoff) an, die im Wesentlichen aus Cellulose bestehen. Die Faserabfälle eignen sich gut für die Kompostierung und zur Bodenverbesserung. Binnen weniger Monate werden Papierfasern im Boden zersetzt, mineralisiert und von den Pflanzen aufgenommen. Im Zusammenhang mit der PFT-Belastung von Ackerböden wird gemutmaßt, dass eben diese Papierfasern mit PFT belastet waren. Belege hierfür gibt es allerdings nicht.
Der Einsatz der PFT, die auf den belasteten Äckern gefunden wurden, würde in der Papierindustrie keinen Sinn machen. Dies bestätigen auch der Verband der Papierindustrie und die Papierfabriken in der Region. Zahlreiche Papierfaseranalysen aus den letzten 10 Jahren haben gezeigt, dass diese frei von PFT waren.

Zusammenfassung des Berichts „Rahmenbedingungen für die Verwertung von Papierschlamm“ der Arbeitsgruppe beim Umweltministerium Baden-Württemberg, Dezember 2014: Download

Die Haltbarkeit von Papierfasern ist begrenzt

In den behördlichen Ermittlungsunterlagen wird über Papierfaserreste berichtet, die PFT-belastet gewesen seien. Die Ausbringung derselben soll ca. 8 Jahre zurückliegen. Wie oben beschrieben, zersetzen sich Papierfasern im Boden sehr zügig, nach längstens einigen Monaten ist die Faserstruktur abgebaut und als solche nicht mehr existent. Auf diesem Wege einen Zusammenhang zwischen PFT-Belastungen – Papierfaserabfällen – Kompost herstellen zu wollen, erscheint aus wissenschaftlicher Sicht mehr als abenteuerlich.

Klärschlamm ist als PFT-Verschmutzer bekannt

Eigentlich ist Klärschlamm ein wirksames und preiswertes Düngemittel und wurde in der Vergangenheit auf viele Äcker und landwirtschaftliche Nutzflächen ausgebracht. Für die großen Mengen an Klärschlamm, die anfallen, war dies auch ein sinnvoller Weg der Entsorgung. Nachteilig ist allerdings, dass der Klärschlamm auch Schwermetalle und nicht abbaubare organische Stoffe wie PFT anreichert. Es ist bekannt, dass der Klärschlamm aus den Kläranlagen Baden-Württembergs praktisch durchgängig mit PFT belastet war. Aus diesen Gründen wird Klärschlamm heute mehrheitlich verbrannt.

Untersuchungsbericht u. a. zum Thema PFT in Klärschlamm (Umweltministeriums Baden-Württemberg, 2008)

Flugbenzin als Quelle von PFT

Es wird seit langem vermutet, dass Kerosin (JP8) zur militärischen Nutzung Beimischungen von PFT enthält. Im Umfeld der Militärflughäfen Spangdahlem, Bitburg u. a. findet man zum Teil erhebliche PFT-Belastungen. Entsprechende Recherchen gestalten sich schwierig, da die genaue Zusammensetzung des Flugbenzins offensichtlich unter Geheimhaltung steht. Möglicherweise sind auch andere ehemalige Militärflughäfen betroffen.